Das wäre sie wahrscheinlich längst, wäre ich nicht im ATX investiert gewesen, aber gut, der Index hat nach einer starken zweiten Jahreshälfte DAX und DJI auch heuer noch überholt und mein Portfolio hat nachdem die Performance zeitweise 10%  hinter dem ATX lag, diesen auch noch irgendwie überholt, man kann also nicht klagen.

2010 war somit für mich ein gutes Anlagejahr, mit einem Plus von 35k oder 20% war es nach dem Reboundjahr 2009 und dem BWIN Jahr 2005 das ertragreichste meiner Anlagekarriere. Die Verluste von 2008 sind somit endlich überwunden. Auf das Alltimehigh vom November 2007 fehlen nur noch 6k oder ein Anstieg um ungefähr 5%, somit stehen die Chancen für ein neues Alltimehigh 2011 ausgesprochen gut.

Die Langzeitperformance meines Portfolios sieht trotz nunmehr 3 (bzw. 4, 2007 war ja auch nicht so toll) ertragslosen Jahren gar nicht so schlecht aus, die 90k die ich im Laufe der letzten 11 Jahre unterm Strich eingezahlt habe, haben einen Gewinn von 128k erzielt. Wenn ich diesen gesamten Betrag am Anfang auf ein Sparbuch eingezahlt hätte, entspräche das einer jährlichen Verzinsung von 8,35% nach Steuern, der wirkliche Zinssatz ist je nach Berechnung noch weit darüber.

Ab 2011 gibt es nun nach Deutschland auch in Österreich eine Abgeltungssteuer auf Aktiengewinne unabhängig von der Behaltedauer. Ich glaube nicht, dass meine Strategie wie ich sie die letzten Jahre gefahren bin, damit noch funktionieren würde, ich habe einfach Jahre mit hohen Gewinnen und andere mit hohen Verlusten und es ist kein Verlustvortrag vorgesehen. Der Crash von 2008 wäre somit erst zu 75% überwunden, ganz ohne Nachkäufe wäre es nicht gegangen und die müsste ich versteuern. Ich müsste nach wie vor zu 100% investiert sein und niemand kann sagen, ob es 2011 wirklich weiter bergauf geht.
 
Mit den letzten Umschichtungen in meinem Portfolio habe ich die restlichen Positionen großteils von meinem Easybankdepot hin zu Flatex verschoben um Depotgebühren zu sparen, das musste aus den genannten steuerlichen Gründen noch heuer gemacht werden. Zukäufe werde ich nächstes Jahr vorerst keine mehr machen, mit OMV und EON habe ich nun zwei Dividendenbringer im Portfolio, mit denen man ohne Zukäufe eine erneute Krise durchtauchen kann und bei Wienerberger und dem Rest von Voest spekuliere ich einfach auf eine weiter anhaltende Wirtschaftserholung.

Ansonsten recherchiere ich gerade an Alternativen zu meiner bisherigen Anlagestrategie. Ich bin auf der Suche nach einem Depot im Ausland, um zumindest die Steuer für Gewinne und Verluste gleichzeitig am Jahresende abführen zu können und informiere mich über Forexstrategien, CFDs und über das Thema Metatrader / Expert Agents.