Die Freude über den Verkauf der Erste Bank hat leider nicht besonders lange angehalten, seit dem Verkauf hat die Aktie fast 12% zugelegt während meine größte Position, die Voest, nicht mal 2% gemacht hat. Das war somit kurzfristig keine besonders glückliche Entscheidung, der Vorsprung meines Portfolios auf den ATX ist für dieses Jahr auf unter ein Prozent geschrumpft.

Auf eine Korrektur zur Monatsmitte kann man ja fast wetten, auch im April ist das der Fall gewesen. Zwei Negativthemen haben dominiert, zum einen war da mal Griechenland. Das habe ich schon vor zwei Monaten in meinem Blog erwähnt und man sollte meinen, der Drops wäre in der Zwischenzeit gelutscht, dem ist aber nicht so. Um das Land vor der Zahlungsunfähigkeit zu bewahren, muss ein Hilfspaket geschnürt werden, auch die Banken zahlen mit, durch eine zu großzügige Kreditvergabe an das korrupte Land scheinen sie keinen schlechten Anteil an der Misere zu haben. Europa scheint generell ein massives Überschuldungsproblem zu haben und die amerikanischen Ratingagenturen senken das Rating eines Eurolandes nach dem anderen.

Das andere Thema war Goldman Sachs, die wurden von der amerikanischen SEC wegen Betruges angeklagt. Angeblich haben die gegen Produkte gewettet, die sie ihren Kunden verkauft haben. Was da raus kommt wird sich zeigen, der Kurs von Goldman Sachs hat vom Hoch zur Monatsmitte weg jedenfalls schon mal über 20% verloren, steht aber immer noch bei stolzen +300% vom 2009er Tief.

Hier könnte sich eine günstige Einstiegschance ergeben, auch wenn man sich da gegen USD Kurschwankungen absichern sollte. Als Broker würde sich flatex.at anbieten, die diesen Monat ihre Filiale bei uns in Österreich eröffnet haben und die eine sehr günstige Alternative zu den etablierten Brokern für Privatanleger zu sein scheinen. Ich bin zur Zeit zwar eher auf Halten eingestellt und habe kurzfristig keine Zukäufe geplant, sicherheitshalber habe ich mir trotzdem mal bei denen ein Depot bestellt, mal sehen was deren Software so kann. Das handeln von CFDs und Aktien von einem Konto aus, ohne mühsam Geld hin und her überweisen zu müssen, hört sich interessant an. Durch den neuen Mitspieler werden hoffentlich auch die anderen Broker ein wenig an ihren Gebühren arbeiten.