Bin ich froh, daß ich kein Experte bin. Wenn man das liest, dann kann man eigentlich nur froh sein, wenn zur Zeit keiner von einer baldigen Besserung spricht.

14. März 2007
US-Finanzminister Henry Paulson: Konjunktur trotz Immobilienkrise "robust"

Die Abkühlung am US-Häusermarkt beeinträchtigt nach Einschätzung von Finanzminister Henry Paulson die Konjunktur der weltgrößten Volkswirtschaft nicht. "Ich denke weiterhin, dass die US-Konjunktur robust ist", sagte Paulson am Dienstag dem Sender CNBC-Television. Die negativen Auswirkungen der Abkühlung auf Hypothekenanbieter für Kunden mit schlechter Bonität dürften als Folge der Marktkorrektur am Häusermarkt allerdings nicht überraschen. Doch sei dieser Effekt nunmehr weitgehend eingedämmt, sagte Paulson. (Quelle: APA/Agenturen)

27. März 2007
IHS-Chef Bernhard Felderer
US-Immobilienkrise dürfte überwunden sein
Für das Institut für höhere Studien (IHS) ist ein Ende der Wirtschaftsflaute in den USA in Sicht. IHS-Chef Bernhard Felderer geht davon aus, dass die USA bereits heuer wieder einen Aufschwung erleben könnten. Würden die Immobilien-Preise noch weiter sinken, hätte das zwar unvermeidliche Auswirkungen auf die Aktienmärkte und damit auch auf die Konjunktur. Im Moment sei das aber nicht in Sicht. "Die Mehrheitsmeinung ist derzeit, dass die Immobilienkrise überwunden ist", erklärte Felderer bei der Vorlage der Frühjahrsprognose. Positiv ausgewirkt habe sich auch die jüngste Entscheidung der US-Notenbank Fed, die Leitzins bei 5,25 Prozent unverändert zu halten und damit die Serie von Zinserhöhungen zu stoppen. "Viele hoffen jetzt auf eine Zinssenkung. Dann könnten auch viele faule Kredite wieder bedient werden", so Felderer.

2. August 2007
IWF sieht Weltkonjunktur durch Börsenturbulenzen ungefährdet

Die durch die Immobilienkrise in den USA ausgelösten Turbulenzen an den Aktienbörsen stellen nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) kein Problem für die Konjunktur dar. Die heftigen Kursreaktionen an den Börsen würden für Außenstehende vielleicht etwas chaotisch erscheinen, letztlich seien sie für die Märkte aber gut, sagte IWF-Vizechef John Lipsky (ganz links) am Donnerstag vor Finanzministern aus dem asiatisch-pazifischen Raum im australischen Coolum. Sie hätten den IWF wenigstens nicht dazu veranlasst, seine jüngsten Prognosen für die Weltkonjunktur zu überdenken. So halte der Fonds an der vergangene Woche veröffentlichten Prognose fest, wonach die Weltwirtschaft in diesem und im kommenden Jahr um 5,2 Prozent wachsen werde.

3. August 2007
Jean-Claude Juncker: IKB-Krise kein Grund zur Besorgnis

Der Vorsitzende der Eurogruppe, Jean-Claude Juncker, hat vor einer Überbewertung der Krise um die angeschlagene Mittelstandsbank IKB gewarnt. "Ich glaube nicht, dass wir Anlass zu größerer Sorge haben", sagte der luxemburgische Regierungschef und Finanzminister am Freitag. "Ich glaube nicht, dass das, was sich in den Vereinigten Staaten abspielt und was in geringem Ausmaß einige Banken in der Euro-Zone in Mitleidenschaft zieht, von der Art ist, dass wir allzu besorgt sein sollten", fügte er unter Verweis auf die Immobilienkrise in den USA hinzu.

6. August 2007
Georg Funke Hypo Real Estate-Chef: Kein Flächenbrand zu befürchten

Die US-Immobilienkrise wird sich nach Ansicht der Hypo Real Estate (HRE) nicht zu einem Flächenbrand ausweiten. "Es wird keinen Kaskadeneffekt geben, aber es wird einzelne Unternehmen treffen, die sich hier zu aggressiv verhalten haben", sagte Vorstandschef Georg Funke dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). Die Märkte würden sich relativ schnell beruhigen. "Das ist eine Frage von Wochen, allenfalls Monaten." In Deutschland war die Düsseldorfer IKB durch marode US-Hypothekenanleihen in Schwierigkeiten geraten.Die Immobilienmärkte weltweit seien hoch diversifiziert; Bürotürme in Hongkong oder London könnten nicht mit Einfamilienhäusern in Minnesota verglichen werden, sagte Funke. "Betroffen sind nur diejenigen, die sich in diese hochriskanten Geschäfte im amerikanischen Retailbereich gewagt haben." Für sein Unternehmen sieht Funke keine Gefahr: "Wir erwarten, dass unserer Gruppe aus der jetzigen Krise keine Belastungen entstehen".

6. August 2007
Dresdner Bank-Chef Herbert Walter: Keine Gefahr durch US-Hypothekenkrise

Die Dresdner Bank geht davon aus, dass die Krise am US-Hypothekenmarkt die deutsche Finanzbranche nicht stärker in Bedrängnis bringt. Bankchef Herbert Walter sagte am Montag in Frankfurt, es sei nicht davon auszugehen, dass sich das deutsche Finanzsystem durch das Platzen der Immobilienblase in den USA nachhaltig destabilisieren werde. "Die Realwirtschaft ist sehr robust", betonte er. Die Übernervosität bei Investoren werde in den nächsten Monaten zurückgehen. Auch für die Dresdner Bank sehe er keine Risiken, sagte Walter, obwohl die Allianz-Tochter mit 1,6 Mrd. Euro im Markt für zweitklassige Hypothekendarlehen engagiert ist. Der Münchener Finanzkonzern hatte mitgeteilt, das Engagement der Gruppe in dem US-Markt liege bei 1,7 Mrd. Euro. Dafür sei bereits eine Risikovorsorge von 70 Mio. Euro gebildet worden.

12. August 2007
Wirtschaftsexperten sehen keine Gefahr für Aufschwung

Die US-Immobilienkrise bedroht nach Einschätzung von führenden Wirtschaftsexperten nicht den Aufschwung in Deutschland. Ein Börsencrash sei ebenfalls nicht zu befürchten. "Noch sehe ich keine gravierenden Auswirkungen auf die robuste Konjunktur in Deutschland", sagte der Wirtschaftsweise Bert Rürup der "Berliner Zeitung". "Die Krise wird auf die Finanzmärkte beschränkt bleiben, zumal sich die Europäische Zentralbank außerordentlich klug verhält und den Markt ausreichend mit Liquidität versorgt. Der Aufschwung sollte deswegen intakt bleiben." Auch österreichische Wirtschaftsexperten sehen eher keine großen Risiken: Die Auswirkungen der Krise auf die österreichische Wirtschaft seien marginal bis nicht vorhanden, so Franz Hahn, Experte des Wirtschaftsforschungsinstitus (Wifo) in der "ORF-ZIB". Insgesamt habe die Krise positive Auswirkungen und werde dazu führen, dass die Kreditrisikenbewertung durch die Investoren künftig genauer vorgenommen werde. Die Kreditverknappung beschränke sich aber nicht mehr auf die Finanzmärkte, sondern habe die Konditionen für Unternehmen verschlechtert - insbesondere bei mäßiger bis schlechter Bonität, so Hahn im "Standard". Wenn die Banken die Ausfälle im Hypothekengeschäft mit schärferen Kreditkonditionen kompensierten oder Kredite fällig stellten, hätte dies "substanzielle konjunkturelle Konsequenzen".Der Ökonom Erich Streissler schätzt in einem Interview mit der "Presse" die Wahrscheinlichkeit einer Weltwirtschaftskrise heute als geringer ein als noch vor fünf Jahren. Er sehe auf die USA aber eine "sehr lange Stagnationsphase" zukommen. Amerika "entspare", das reichste Land der Welt werde von armen bis mittelreichen Ländern mitfinanziert, ein Prozess, der sicher "nicht ewig" gutgehen könne. Ob es zu einer Weltwirtschaftskrise komme, hänge davon ab, "wie sehr die Leute hysterisch werden".

14. August 2007
EZB-Präsident Trichet sieht allmähliche Normalisierung am Geldmarkt

Die Unruhe an den Finanzmärkten hat sich nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) weitgehend gelegt. "Die Bedingungen an den Finanzmärkten normalisieren sich allmählich wieder", erklärte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet laut Mitteilung der Notenbank am Dienstag. "Ich rufe alle Beteiligten dazu auf, gelassen zu bleiben."Die EZB hatte infolge der Turbulenzen an den Finanzmärkten wegen der US-Immobilienkrise vier Mal Milliardensummen in den Markt gepumpt. Am Dienstag stellte die Notenbank den Geschäftsbanken nochmals 7,7 Mrd. Euro frisches Geld zur Verfügung. Seit vergangenen Donnerstag summierte sich die Summe, die die EZB zur Verhinderung von Liquiditätsengpässen freigab, damit auf gut 211 Mrd. Euro. Damit habe die EZB die "Liquidität zur Verfügung gestellt, die notwendig war, um das ordnungsgemäße Funktionieren der Geldmärkte sicherzustellen", sagte Trichet.

 
18. August 2007
IW sieht keine Gefahr für deutsche Wirtschaft wegen Immobilienkrise
Die Immobilienkrise in den USA hat nach Einschätzung des Institutes der Wirtschaft (IW) keine Folgen für deutsche Unternehmen. Die Krise werde noch bis Herbst anhalten, aber die Wirtschaft kaum beeinflussen, sagte IW-Chef Michael Hüther der "Wirtschaftswoche" laut Vorausmeldung. Ähnlich äußerten sich dem Bericht zufolge auch die Chefvolkswirte von Postbank, Commerzbank und Union Investment.Hüther sagte, in dieser Krise stehe eine Brandmauer zwischen den Banken und dem Rest der Wirtschaft. "Unsere Unternehmen sind hervorragend positioniert und machen gute Gewinne. Im Maschinenbau etwa gibt es einen Nachfrageboom mit Wartezeiten wie in den 70er Jahren." Der Aufschwung sei nicht nur konjunkturell, sondern auch strukturell verankert. Die Unternehmen bedienten genau das, was auf den Weltmärkten gewünscht sei, wurde Hüther zitiert.

22. August 2007
Deutscher Bankenverband: Keine weiteren Schieflagen bei deutschen Instituten

Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) sieht derzeit keine weiteren Schieflagen bei deutschen Instituten. "Weder wir noch die Aufsichtsinstitutionen haben eine Indikation für weitere Fälle", sagte der Geschäftsführende Vorstand des BdB, Manfred Weber, dem "Handelsblatt". "Auf keinen Fall sollten wir jetzt Probleme herbeireden und die Märkte damit zusätzlich verunsichern", empfahl Weber mit Blick auf die Diskussion um die angebliche Krise am deutschen Bankenmarkt.Die Rettungsaktionen für die IKB und die Sachsen-LB seien keine positiven Nachrichten für den Finanzplatz Deutschland gewesen, räumte Weber ein. Entscheidend sei aber, dass durch entschlossenes Handeln Schaden abgewendet worden sei. Er gehe davon aus, dass sich die Lage an den Märkten auf Sicht Schritt für Schritt normalisieren werde. Ähnlich äußerte sich der Chefvolkswirt der Dresdner Bank und Allianz, Michael Heise: "Das deutsche Bankensystem ist stabil, wir haben keine systemische Krise", sagte Heise derselben Zeitung. Heise räumte ein, dass sich die Refinanzierungsbedingungen für die Banken weltweit verschlechtert hätten. Keiner wisse derzeit, wer welche Risiken halte. Diese Intransparenz sorge für eine große Unsicherheit. Die Refinanzierung werde sich deshalb verteuern. "Aber es gibt keine Liquiditätsprobleme. Wenn bei den Investmentvehikeln aufgeräumt wurde, wird sich der Markt auch wieder entspannen", betonte Heise.

Gefunden auf  Wirtschaftsblatt.at